Trail Running mit Stöcken: So setzt Du sie richtig ein
Viele Läufer:innen schwören beim Trail Running auf den Einsatz von Stöcken. Im Gegensatz zu den richtigen Schuhen sind Stöcke zwar kein Muss auf den Trails, aber sie haben definitiv viele Vorteile. Wir verraten Dir, wann und wie Du Trail Running Stöcke richtig verwendest und was Du beim Kauf beachten solltest. So findest Du Deine passenden Trail Running-Stöcke und machst Dir das Laufen leichter!
Trail Running mit Stöcken: Die Vorteile
Trail Running mit oder ohne Stöcke? Die Entscheidung für oder gegen Stöcke ist am Berg schon fast eine Grundsatzfrage. Manche Läufer:innen lehnen Stöcke kategorisch ab. Andere wiederum würden niemals ohne sie einen Lauf bestreiten. Fest steht: Stöcke haben vor allem bei langen Rennen oder technischen Passagen viele Vorteile. Sie entlasten Muskulatur und Gelenke und wirken dadurch der Ermüdung entgegen. Mit der richtigen Stocktechnik sparst Du wertvolle Energie und bist effizienter unterwegs. Kein Wunder also, dass gerade mit dem steigenden Niveau im Trail Running die Anzahl der Stockliebhaber:innen immer größer wird.
Damit Du von den zahlreichen Benefits profitierst, solltest Du aber einige Details beachten. Denn nur mit der richtigen Technik und der passenden Stocklänge läuft es auf den Trails so richtig rund.
Wann brauchst Du Trail Running-Stöcke?
Vor allem im Uphill sind Stöcke auf den Trails sinnvoll, damit Du entspannter, schneller und effizienter nach oben kommst. In steilen Passagen oder bei hohen Stufen geben sie Dir ordentlich Vortrieb und die Beine werden deutlich entlastet. Du kannst aufrechter gehen und hast besonders auf rutschigem Untergrund eine bessere Balance. Bei laufbaren Anstiegen kommst Du mithilfe von Stöcken leichter in einen gleichmäßigen, ruhigen Rhythmus.
Im Downhill oder flachen Gelände solltest Du die Stöcke aber besser wegpacken, um den Oberkörper zu entlasten und Dich auf eine schnelle, dynamische Lauftechnik zu konzentrieren. Der Fokus sollte hier auf der Fußarbeit liegen. Nur wenn die Beine extrem müde sind und das Gelände besonders steil und technisch ist, können die Trail Running-Stöcke auch bergab zur Entlastung und für eine bessere Stabilität eingesetzt werden.
Laufen mit Stöcken: Die richtige Technik
Grundsätzlich ist es bei der Verwendung von Stöcken wichtig, dass Du immer mit der Hand in die Schlaufe gehst. Nur so hast Du die notwendige Stabilität und kannst die Energie der Stöcke auch wirklich in die Laufbewegung umsetzen.
Liegen die Stöcke erst einmal richtig in der Hand, kannst Du dich auf die Technik fokussieren. Dabei kann zwischen zwei unterschiedlichen Stocktechniken unterschieden werden.
1. Kontralaterale Technik / Im Wechsel
Hier arbeiten die Trail Running-Stöcke immer im Wechsel und kreuzdiagonal zu den Beinen. Das bedeutet, wenn Du mit dem linken Bein nach vorne gehst, dann arbeitet der rechte Stock. Wenn Du mit dem rechten Bein nach vorne gehst, dann arbeitet entsprechend der linke Stock, mit dem Du Dich nach hinten weg drückst. Diese Technik ist besonders effektiv, wenn Du schnell und mit moderater Steigung bergauf läufst.
2. Doppelstocktechnik
Für sehr steiles Gelände oder beim Überwinden von größeren Stufen oder Hindernissen verwendest Du am besten die Doppelstocktechnik. Dabei setzt Du beide Stöcke parallel und weit vor den Körperschwerpunkt – im Idealfall sogar auf den Step, den Du überwinden möchtest. Dann drückst Du Dich mithilfe der Stöcke nach oben. Bei dieser Technik werden der komplette Körper und die großen langen Muskelketten genutzt, um schnell und effizient nach oben zu kommen und die Beine zu entlasten.
Welche Länge sollten die Stöcke haben?
Die richtige Länge Deiner Stöcke ist enorm wichtig. Nur so kannst Du von den vielen Vorteilen der Stöcke profitieren und diese effizient einsetzen. Als Faustformel zur Berechnung der richtigen Stocklänge gilt: Körpergröße x 0,7 = Stocklänge.
Trail Running-Stöcke gibt es in verschiedenen Varianten. Entweder mit Fixlänge oder höhenverstellbar. Letzere sind sogenannte Teleskop- oder Vario-Stöcke mit Drehmechanismus oder Speedlock. Höhenverstellbare Stöcke haben den Vorteil, dass Du sie in sehr steilem Gelände etwas kürzer nehmen kannst und Dich so besser abdrücken kannst. Durch den Verschluss sind sie aber in der Regel etwas schwerer als Stöcke mit Fixlänge.
Bei Profiläufer:innen zählt im Wettkampf jedes Gramm. Daher verwenden sie bei kurzen, steilen Bergläufen häufig lieber Trail Running-Stöcke mit Fixlänge. Für Einsteiger:innen und Hobbyläufer:innen empfehlen wir aber eher Stöcke, die in der Länge angepasst werden können. Mit Vario-Stöcken bleibst Du flexibel. Denn am Ende ist es immer ein Stück weit Frage des persönlichen Geschmacks, ob man seine Stöcke lieber etwas länger oder etwas kürzer mag.
Faltbare Stöcke, Material und Gewicht
Die Auswahl an Trail Running-Stöcken ist groß. Natürlich gibt es Stöcke nicht nur in unterschiedlichen Längen, sondern auch aus verschiedenen Materialien und mit unterschiedlichen Verstellmechanismen. Besonders praktisch beim Trail Running sind faltbare Stöcke, die Du im Handumdrehen wie eine Zeltstange zusammenlegen kannst. Faltstöcke gibt es sowohl mit Fixlänge als auch höhenverstellbar. Der Vorteil: Wenn Du die Faltstöcke nicht benötigst, dann kannst Du sie kompakt im Rucksack verstauen.
Bei den Materialien gibt es ebenfalls große Unterschiede: Carbonstöcke sind besonders leicht und stabil, aber in der Anschaffung etwas teurer. Preisgünstiger sind Trail Running-Stöcke aus Aluminium oder mit einer Mischung aus Carbon und Aluminium, die dann aber entsprechend etwas schwerer sind.
Wie verstaut man die Stöcke am besten im Rucksack?
Wohin mit den Stöcken, wenn Du sie nicht benötigst? Diese Frage ist für viele Läufer:innen ein entscheidender Grund, weshalb sie auf die Mitnahme von Stöcken verzichten. Aber das muss nicht sein! Schließlich bieten moderne Trail Running-Rucksäcke dafür perfekt durchdachte Lösungen.
Während eines Traillaufs und insbesondere im Wettkampf sind verschiedene Anstiege und Downhills zu meistern. Dementsprechend schnell müssen die Stöcke verstaut werden – im Idealfall, ohne dafür extra anhalten zu müssen. Im Hauptfach des Rucksacks ist meist nur wenig Platz, daher kommen die Stöcke vorzugsweise außen an den Rucksack. Am besten und schnellsten funktioniert das mit einem Köcher wie ihn einst schon Robin Hood für seine Pfeile einsetzte. Die Öffnung ist in der Regel versteift, so dass sich die Stöcke auch während des Laufs leicht einführen lassen. Mit einem Gummizug kann der untere Teil des Köchers komprimiert werden, damit die Stöcke beim Laufen nicht zu stark hin- und her wippen.
Die meisten hochwertigen Trail Running-Rucksäcke verfügen außerdem über weitere Möglichkeiten zur Stockbefestigung, etwa hinten diagonal oder im V mithilfe von Gummischlaufen und Stoppern. Du entscheidest, was Dir lieber ist und mit welcher Variante Du auf den Trails am besten klarkommst. Bei kurzen Strecken kannst Du die Stöcke auch in der Hand halten.
Bist Du neugierig geworden? Dann schau gleich in unserem Shop vorbei und finde Deine passenden Trail Running-Stöcke für noch mehr Spaß auf den Trails!
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